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Ohne Stativ und ohne Licht auf der NORDART.

Weiß. Überall ist es weiß – die breite Wand, davor die mächtige, über zwei Meter hohe Skulptur eines
weiblichen Aktes, schwebend in entspannter meditativer Pose. Alles nur weiß, belebt mit grauen Schatten-Nuancen durch sanftes Licht. Jetzt erscheint unerwartet eine Frau mit einem roten Kopftuch
vor der Szene, verharrt einen Moment, geht weiter. Für einige Sekunden hat sie die beeindruckende
Dimension der Skulptur sichtbar gemacht und die Szene verwandelt. KLICK! Das spontane Foto hat aus
einem monochromen Abbild ein lebendiges Bild gemacht. Nicht schöner, nur anders.

Die Verbindung von Kunst und Fotografie ist besonders spannend, denn das Foto hat sein eigenes
Privileg der Interpretation. Das ist ähnlich wie bei der Verfilmung eines Romans, wenn das Drehbuch zwar das Thema aufgreift, in der Umsetzung aber eigene Wege geht.

Mit der Kamera auf der NORDART, das ist ein absolut aufregendes Erlebnis. Auf dem Gelände einer
ehemaligen Eisengießerei aus dem Jahr 1827 in Rendsburg/Schlesweg-Holstein kann man hier
großartige, internationale zeitgenössische Kunst bestaunen. Die Ausstellung gibt sich ohne eine spezielle
Botschaft zunächst fast bescheiden, wirkt dann aber mit ihrem hohen künstlerischen Anspruch gewaltig.
Jedes Jahr lädt sie Künstler aus aller Welt ein, ihre teilweise gigantischen Werke zu präsentieren –
Skulpturen, Bilder, Objekte, Videos.

Wenn man die Intensität und Atmosphäre dieses Spektakels fotografisch einfangen möchte, muß man
manchmal geduldig warten oder blitzschnell reagieren, denn die Interaktionen der Besucher mit den
Exponaten oder die kurzen Momente totaler Ruhe sind nie vorhersehbar. Und man muß die manchmal
schwierigen Lichtverhältnisse berücksichtigen, dazu Perspektiven und Bildausschnitte finden, mit denen
die Exponate lebendig werden.

Das gelungene Foto braucht Beweglichkeit.

Die Kamera allein genügt dafür nicht. Eigentlich gehört auch ein Stativ dazu, wenigstens ein kleines
Reisestativ, um einige technische Schwierigkeiten zu meistern. Manche Objekte in einem dunklen Umfeld
sind sehr spärlich beleuchtet, andere lassen sich nur mit einer langen Brennweite so erfassen, daß sie
kompakt und kraftvoll vor einem unscharfen Hintergrund erscheinen. Umgekehrt kann auch eine kleine
Blende für mehr Tiefenschärfe wichtig sein. So sind langsame Verschlusszeiten von 1/30 bis 1/8 sec fast
die Regel, können aber aus der Hand problematisch sein. Man müsste permanent das Stativ bereit
haben, es immer wieder aufbauen und umstellen, das schränkt die Spontanität ein und mindert ein
wenig die unbeschwerte Freude in dem weitläufigen Gelände.

Aber es geht auch einfacher und schneller – mehr dazu später.

Nur wenige Schritte in den riesigen, rustikalen Hallen mit diversen geschickt segmentierten Parzellen
führen zu oft atemberaubenden Momenten. Erstaunen, bewundern, erforschen, es hört einfach nicht auf.
Manchmal sind es nur kleine Exponate, unverhofft in einer Nische, dann wieder riesengroße Skulpturen
und Installationen, oder Effekte in den zahlreichen Separees, verstreut über das gesamte Gelände.
Nackte Körper filigran aus Drahtknäueln, lachende Schuhe, Fantasiewesen in grellem Silber, Metall und
Kunststoff komplex geformt – der Ideenreichtum ist atemberaubend. Es gibt Werke gigantischer
Dimensionen, Bilder von krass surreal bis eindringlich real, die man lange auf sich einwirken lassen muss,
Inszenierungen, Fotos, Videos mit einem breiten Themenspektrum.

Die Atmosphäre beim Gang durch die NORDART wird vom verrosteten Charme der industriellen
Vergangenheit geprägt, aber auch durch das Publikum. Man spürt das Interesse, die Aufmerksamkeit,
wenn Objekt und Betrachter im Austausch scheinen und verschmelzen. Es herrscht viel Stille, Stimmen
entschweben in der Weite der Hallen. Teilweise ist der Boden mit Kies bedeckt, hier bilden die Schritte
der Besucher einen sanften, knirschenden Geräuschpegel, der zusammen mit den Exponaten eine
eigenwillige Stimmung erzeugt. Die Entspannung in den Hallen und draussen im Freigelände bleibt dem
ambitionierten Fotografen womöglich verwehrt. Er ist ja nicht der passive Betrachter, sondern bleibt
permanent unter Spannung, um die Impressionen laufend wechselnder Situationen einzufangen oder
Perspektiven auszuloten.

Aufmerksamkeit und Spontanität.

Inmitten der Statik der Exponate und der Gemächlichkeit der Stimmung sollte man als Fotograf dennoch
beweglich und alert sein. Oft muss die Kamera lange im Anschlag gehalten werden, spontan bereit im
geduldigem stand-by. Und sie muss unbedingt stabil bleiben ohne zu verwackeln, damit die Bilder
brillant und scharf werden.

Hier kommt nun STEADIFY ins Spiel.

Die Fotos – und viele mehr – zu diesem Beitrag sind an einem Nachmittag entstanden, mit einer Kamera
mit 24-120 mm Zoom in der Hand und mit STEADIFY kaum spürbar am Körper. Kein zusätzliches Licht,
kein Stativ, sonst hätte die knappe Zeit nicht ausgereicht.

An einer Stelle schweben filigrane Körper im Halbdunkel weit oben unter der Hallendecke, gezieltes Licht
lässt die feinen Strukturen erkennen. Darum: lange Brennweite, Belichtung 1/15 Sekunde. Manches
andere Objekt in dem weitläufigen Werksgelände, sparsam angestrahlt vor dunklem Hintergrund,
erfordert zwar eine stabilisierte Kamera, gleichzeitig aber auch Flexibilität beim Suchen nach dem besten
Blickwinkel inmitten der zahlreichen Besucher. Auch die wenigen Momente ohne Betriebsamkeit müssen
genutzt werden. Das STEADIFY am Gürtel ist in Sekunden aktiviert und ermöglicht gestochen scharfe
Bilder ungeachtet der widrigen Umstände.

Erstaunlich, wieviel Aktivität das Fotografieren mancher der total ruhigen Szenarien erfordert. Natürlich
ist viel möglich mit der Kamera nur in der Hand, die anti-shake Funktion oder geschicktes Abstützen sind
bewährte Methoden. Leicht und sicher ist es jedenfalls mit STEADIFY, die Kamera ist fast schwerelos und
permanent im Anschlag, bei voller Bewegungsfreiheit.

Die vielen Künstler aus unterschiedlichen Kulturen machen die NORDART so überraschend und lebendig.
Der schier unerschöpfliche Parcours ist ein unbeschwerter Rausch der Sinne. Um ihn voll zu nutzen, ist
wenig Foto-Gepäck eine gute Basis für den langen, anregenden Tag – nach einem kräftigen Fitness
Frühstück.

Weitere Tipps und Tricks aus der Praxis eines Profis für den Einsatz des leichten, kompakten STEADIFY findet Ihr im Blog seines Entwicklers Gert Wagner. Da finden sich viele der neuen
Möglichkeiten, die STEADIFY bietet durch totale Bewegungsfreiheit und Schwerelosigkeit der Kamera.
STEADIFY gibt es für 199 Euro als Bundle zusammen mit Schnellverschluss-Kugelkopf, im Handel oder hier.